Turnierbericht
Zum dritten Mal stand das erste Septemberwochenende 1999 wieder ganz im Zeichen des 3. Filderstädter Bärencups. Hatten sich im letzten Jahr schon viele namhaften Spielerinnen und Spieler der deutschen Seniorentennis Szene in Bernhausen getroffen, so erfuhr das Turnier nochmals eine Steigerung sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht. Mehr als 100 Seniorinnen und Senioren hatten für Bernhausen gemeldet, um in 5 Einzel- und 3 Doppelkonkurrenzen die diesjährigen Bärensieger zu ermitteln. Trotz dieser stolzen Teilnehmerzahl konnte der Wettbewerb Damen 40 bei nur 3 Meldungen nicht ausgetragen werden. Die Tatsache, daß sich neben vielen württembergischen Ranglistenspielern 18 Teilnehmer mit Plazierungen in der Deutschen Rangliste im Feld befanden, ließ hochkarätiges und spannendes Seniorentennis erwarten.
Nicht enttäuscht wurden diese Erwartungen von den Damen 50; mit Christel Knapp (TA SV Böblingen), Claudia Albicker (Freiburger TC), Bärbel Hartung (TA SV Böblingen ) und Hanne Eckert (TA SV Böblingen) standen alle Gesetzten im Halbfinale. Die an 1 gesetzte Christel Knapp gewann ihr Halbfinale gegen Claudia Albicker mit 6:3, 6:3 ebenso so sicher wie die Nr.2 Hanne Eckert (6:4, 6:0) gegen Bärbel Hartung). Somit stand mit der nationalen Nr. 6 und Nr. 7 ein Finale an, wie es unser Center Court noch nie zuvor erlebt hatte. Zunächst schien alles für Christl Knapp zu laufen; sie gewann den ersten Satz souverän mit 6:1, aber wie so oft im Tennis wendete sich das Blatt im zweiten Satz (6:4) zu Gunsten von Hanne Eckert, die dann im 3. Satz dominierend blieb und sich schließlich mit 6:1 den Titel in der Konkurrenz Damen 50 sicherte.
Im Wettbewerb der Damen 45 gab es vor Turnierbeginn mit Karin Streber und Cony Schwer, beide Ta TV Nellingen, zwei klare Favoriten. Schade, daß sich die an 2 gesetzte Cony Schwer zwei Tage vor Turnierbeginn beim Inline-Skating so schwer verletzte, daß sie absagen mußte. Damit war der Weg frei für Karin Streber, die im Halbfinale Rita Knieszner vom TC Hochdorf Reichenbach mit 6:2 u. 6:0 besiegte und auch im Finale mit 6:2, 6:2 gegen Dagmar Windhorst vom TC Tübingen erfolgreich war. Dagmar Windhorst hatte ihr Halbfinale gegen Uschi Bamberger (SKG Hedelfingen) gewonnen, die durch den Ausfall von Cony Schwer relativ leicht das Halbfinale erreicht hatte.
Wohl am besten besetzt war der Wettbewerb Herren 55. Mit Werner Lesnisse, Edwin Grohs (beide TEC Waldau), Egon Dölker (Freiburger TC) und Volker Brand (TC RW Karlsdorf) standen 4 Spieler im Feld, die in der Deuschen Senioren-Ragliste Plätze zwischen 43 und 84 belegen. Nur Egon Dölker schaffte als Gesetzter nicht den Sprung ins Halbfinale; er scheiterte nach drei hart umkämpften Sätzen an Dr. Helmut Mander, der sich als ehemaliger "Bernhäuser" besonders ins Zeug legte. Leider war auch für ihn im Halbfinale Endstation; eine Zerrung im 3. Satz beim Stand von 5:2 für seinen Gegner Volker Brand (TC RW Karlsdorf) zwang ihn zur Aufgabe. Noch umkämpfter verlief das zweite Halbfinale zwischen Werner Lesnisse und Edwin Grohs. Die beiden Clubkameraden von der Waldau schenkten sich nichts; nach verwandeltem Matchball im Tiebreak des 3. Satzes (6:7, 6:3, 7:6) hieß der glückliche Sieger Edwin Grohs. Beide Finalisten hatten viel Kraft in ihren Halbfinals gelassen, so daß im Finale nur der erste Satz hart umkämpft war. Dieser ging mit 7:5 an Edwin Grohs; im zweiten Satz mußte Volker Brand beim Stande von 1:3 verletzungsbedingt aufgeben.
Die größten Überraschungen gab es im Wettbewerb der Herren 50. Dr. Werner Selle vom TC Blutenberg München und Reinhardt Saalfrank TB Erlangen mußten auf Grund ihrer Ranglistenplätze als Favoriten eingestuft werden. Keiner der beiden schaffte den Weg ins Finale. Während Dr. Selle im ersten Halbfinalspiel mit 6:4 und 6:4 gegen Peter Kaiser vom TC Wendlingen unterlag, mußte sich Reinhardt Saalfrank in 3 Sätzen gegen Stefan Geist von RW Ludwigshafen geschlagen geben. Somit standen sich im Finale zwei Ungesetzte gegenüber. In einem sehenswerten Endspiel siegte schließlich Stefan Geist von RW Ludwigshafen mit 7:5 und 6:2 gegen die Überraschung des Turniers Peter Kaiser vom TC Wendlingen.
Die Favoriten im Wettbeweb Herren 45 kamen aus Pforzheim; Otto Dressler (dt. Rangliste 22) und sein Vereinskamerad Hans Maier (dt. Rangliste 75) führten das Feld der Gesetzten an und erreichten auch ohne größere Probleme das Halbfinale. Während sich Hans Maier gegen den zweimaligen Bärencupsieger Wolfgang Huber vom SV Unterweissach noch durchsetzen konnte, scheiterte Otto Dressler am späteren Turniersieger Edmond Derderian vom TA TV Oeffingen. Edmond Derderian war der überragende Spieler bei den Herren 45. Er hatte sich mit deutlichen Siegen von Runde eins bis ins Finale gespielt und behielt auch dort mit 6:4 und 6:2 klar die Oberhand.
Wie gut die Turnieratmosphäre war und wie gern sich unsere Teilnehmer im TCB aufhalten wurde auch heuer wieder durch die hohe Beteiligung an den Doppelkonkurrenzen bestätigt. Trotz hochsommerlicher Temperaturen und zusätzlicher körperlicher Belastung hatten sich 14 Damen Doppel und 20 Herren Doppel gebildet. Um zeitlich überhaupt über die Runden zu kommen, wurde die Herren-Doppel-Konkurrenz unterteilt in eine Klasse mit Teilnehmern, bei denen die Alterssumme der beiden Partner unter 105 bleiben mußte, und eine Klasse mit Alterssumme über 105. Im Achterfeld der "jüngeren" Doppelkonkurrenz dominierten die Vorjahressieger Wolgang Huber (SV Unterweissach) / Alfred Benz (SC Korb); sie gewannen das Finale mit 7:5 u. 6:3 gegen die beiden Obertürkheimer Peter Pisch und Leo Weber.
Im Finale der "älteren Doppler" standen 3 Waldau - Spieler. In einem spannenden und mit allen Rafinessen gespickten 3-Satzmatch (6:4, 6:7, 6:2) siegte schließlich das reinrassige Waldau-Doppel Werner Lesnisse / Edwin Grohs gegen Günther Klock und Siggi Durner (TA SG Bettringen).
Die Beliebtheit eines Tennisturniers im Seniorenbereich hängt sicherlich nicht nur von der sportlichen Qualität der Spieler ab; die Erfahrung hat uns gezeigt, daß eine gute Küche, sowie Aktionen auch außerhalb des Tennisplatzes wesentlich zum Erfolg eines Turniers beitragen. So kam unsere Looser-Party am Freitag eben so gut an wie die Oldie-Night am Samstag, bei der bis in den Sonntag hinein getwistet wurde. Wenn dann, wie in diesem Jahr, das Wetter auch noch so prächtig mitmacht, hat man als Turniertam einfach auch Glück gehabt und fühlt sich in seinen Bemühungen bestätigt.
Bei der abschließenden Siegerehrung stellte der 1. Vorsitzende des TC Bernhausen, Herr Hommrighausen mit berechtigtem Stolz fest, daß dieser Turniererfolg maßgeblich durch die hervorragende Disziplin aller Teilnehmer, durch das besondere Engagement einer kompetenten Turnierleitung (Jürgen Kraus, Hartmut Böttger, Gehard Briem, OSR Hans Peter Keller), sowie nicht zuletzt durch die Kochkünste unserer vereinseigenen Clubhausbewirtschaftung zustande gekommen ist. Er sprach allen Teilnehmern seinen Dank und Anerkennung aus und bemerkte zurecht, daß es dem Bärencup viel besser steht, viele Sieger mit attraktiven Sachpreisen zu beschenken, als nur wenigen einen "dicken Siegerscheck" auszuhändigen. Ein schönes Kompliment für den TC Bernhausen rundete die Siegerehrung ab, als der Herren-50-Sieger Stefan Geist von RW Ludwigshafen im Namen der Teilnehmer das Wort ergriff und mit grundehrlichen Worten die vorbildliche Vereinsarbeit des TC Bernhausen würdigte.
Die Turnierleitung möchte sich an dieser Stelle nochmals bei allen Teilnehmern bedanken, wünscht allen weiterhin viel Erfolg und würde sich auf ein Wiedersehen beim 4. Filderstädter Bärencup im September 2000 freuen.