Turnierbericht
Eine familiäre Atmosphäre und guter Sport kennzeichneten die fünfte Auflage des Filderstädter Bärencups am ersten September-wochenende in Bernhausen. Wie im Vorjahr hatten sich wieder mehr als 120 Teilnehmer zu diesem offenen Tennisturnier für Seniorinnen und Senioren eingefunden, um in den Konkurrenzen Damen 40, Damen 50+, Herren 40, Herren 50, Herren 55 und Herren 60, sowie im Damen-Doppel und zwei Herren-Doppel-Wettbewerben die diesjährigen Sieger zu ermitteln. Neben vielen bekannten Gesichtern waren erstaunlich viele spielstarke Erstteilnehmer am Start, so dass man gespannt sein durfte, ob es den komplett anwesenden Titelverteidigern gelingen würde, ihren Erfolg vom Vorjahr zu wiederholen.
Kein Problem mit dieser Herausforderung hatte Reinhild Ferlemann vom MTV 1879 München bei den mit 17 Teilnehmerinnen hervorragend besetzten Feld der Damen 40. Die an Nummer eins gesetzte Münchnerin gab während des ganzen Turniers keinen einzigen Satz ab und siegte auch im Finale relativ deutlich gegen die an zwei gesetzte Uschi Sauter vom TC Freiburg. In der oberen Tableauhälfte erreichte Dagmar Windhorst vom TC Tübingen das Halbfinale, während sich in der unteren Hälfte Martina Keck vom TC Heilbronn soweit durchspielen konnte.
Etwas geringer war die Beteiligung bei den Damen 50+; elf Spielerinnen, darunter auch Teilnehmerinnen vom LTTC Rot Weiß Berlin und VFL Bochum , gaben dieser Konkurrenz einen etwas überregionalen Anstrich. Auch hier gab es eine erfolgreiche Titelverteidigung durch Bärbel Hartung vom SV Böblingen. Sie gewann das Finale gegen Traudl Hueber vom TV Oeffingen, die sich im Halbfinale äußerst knapp gegen Rosa Heller vom TC Mergelstetten durchsetzen konnte. Unser Gast aus Berlin, Frau Dr. Fleischer-Peter, erreichte ebenfalls das Halbfinale, konnte die spätere Siegerin Frau Hartung aber nie ernsthaft gefährden.
Nicht ganz so zahlreich wie erwartet präsentierte sich das Feld der Herren 40. Allerdings waren mit Edi Derderian (TV Oeffingen), Karsten Bessmann (TSC 1914 Mainz) und Thomas Hübner (TC Bad Wiessee) drei Spieler am Start, die alle schon mal Bären-sieger waren oder zumindest im Halbfinale standen. Aber alle drei hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht; Ulf Werner vom TC Markwasen Reutlingen war die Überraschung des Turniers. Er setzte sich im Halbfinale gegen Karsten Bessmann durch und gewann auch im Finale gegen Thomas Hübner. Eine weitere Überraschung war die Halbfinalteilnahme von Andreas Müller-Weegmann vom TUS Stuttgart mit seinem Sieg über Edi Derderian im Viertelfinale.
Bedingt durch die parallel zum Bärencup stattfindenden Medenspiele der WTB Auswahlmannschaften konnte das Feld der Herren 50 nicht ganz die Superbesetzung des Vorjahres erreichen, war aber zahlenmäßig mit 31 Teilnehmern gut gefüllt. Mit Ausnahme des an zwei gesetzten Jan Zimmer vom TC Wolfsberg Pforzheim waren im Halbfinale alle Favoriten versammelt. Vorjahressieger Caspar J. Strittmatter vom 1. TC Pforzheim gewann sein Halbfinale gegen Reinhardt Saalfrank vom TC FC Nürnberg, während sich Siggi Durner vom TV Schwäbisch Gmünd-Bettringen zur Überraschung vieler gegen Wolfgang Huber von der TG Backnang durchsetzen konnte. Sein Höhenflug wurde im Finale durch den den ehemaligen Fußballprofi (beim FC Zürich im Jahr 1986) und nun zweimaligen Sieger in Folge, Caspar J. Strittmatter, jäh gestoppt.
Zwei neue Gesichter mit hervorragender Platzierung auf der dt. Seniorenrangliste bereicherten die Konkurrenz der Herren 55. Wolfgang Boos von DSD Düsseldorf und Dietmar Stumpe vom TV 1860 Fürth nahmen die Setzplätze eins und vier ein. Während Dietmar Stumpe im Halbfinale an Wolfgang Boos scheiterte, konnte sich in der unteren Tableauhälfte Vorjahressieger Uli Zinser von der TEC Waldau gegen Fritz Fink vom TC Schwieber-dingen durchsetzen. Zinser fand seinen Meister dann aber im Finale in der Person von Wolfgang Boos, dessen Sieg letztend-lich auf eine kluge Taktik gegen das solide Spiel von Uli Zinser zurückzuführen ist.
Als richtig erwiesen hat sich die im letzten Jahr getroffene Entscheidung, eine separate Herren 60+ - Konkurrenz zu spielen, was die gestiegene Teilnehmerzahl deutlich belegt. Wie im Vorjahr war Dr. Helmut Mander vom TCW Dietzenbach (Hessen), der viele Jahre für den TC Bernhausen gespielt hat, hier der dominie-rende Spieler. In einer Neuauflage des Halbfinals vom vergangenen Jahr gewann er gegen Hellmuth Hirschel vom TC Leonberg; im Finale kam ein weiterer Sieg gegen Klaus Dressler vom SV Böblingen dazu. Durch eine verletzungsbedingte Aufgabe des an eins gesetzten Walter Hackl vom FC Hassfurt hatte Klaus Bode vom TC Hattersheim das Halbfinale erreicht, das in drei Sätzen aber an den späteren Zweiten Klaus Dressler ging.
Bedingt durch einen dicht gedrängten Spielplan am ersten Turniertag waren viele schon in den Einzelwettbewerben ausgeschieden, was diese Spieler aber nicht davon abhielt, sich zu den am Samstag beginnenden Doppelwettbewerben zu melden. Nach Anmeldeschluss hatten sich 9 Damendoppel und 17 Herrendoppel in die ausliegenden Listen eingetragen. Um dieses Programm zeitlich überhaupt bewältigen zu können, wurde das Herrendoppel in zwei Wettbewerbe gesplittet, wobei Doppel-paarungen mit einem Gesamtalter (Summe des Lebensalters der Doppelpartner) über 105 die Konkurrenz Herrendoppel II bildeten. Die zahlreichen Zuschauer konnten eine Reihe hochklassiger Doppelbegegnungen bestaunen. Der Sieg im Damendoppel ging äußerst knapp an Traudl Hueber und Friederike Klimmer (beide TV Öffingen) vor Konny Fink und Esther Baitis (beide TC BW Neuenburg). Zur Freude der heimischen Zuschauer stand im Herren Doppel II mit Wolfgang Müller und Peter Scheyhing (TC Schwieberdingen) wenigstens ein Bernhäuser in einem Finale. Zu einem Titel hat es leider nicht gereicht; der Sieg ging dann doch an Werner Scholz (TC BW Villingen) und Fred Kempel vom Nachbarclub TV Neuhausen. Tolle Spannung und Unterhaltung war im Finale des Herren Doppel I geboten. Thomas Hübner (TC Bad Wiessee) und Karsten Bessmann (TC 1914 Mainz) gelang letztendlich ein knapper Sieg gegen den Herren-50-Sieger Caspar J. Strittmatter und seinen Partner Jürgen Kurz, beide 1. TC Pforzheim.
Noch ehe die letzen Finalspiele zu Ende waren, kam ein letzter, aber heftiger Belastungstest auf die Organisatoren zu, weil plötzlich einige der von weiter angereisten Sieger zur Siegerehrung drängten. Auch dieser Herausforderung zeigte sich das Turnierleiterteam, bestehend aus Hartmut Böttger, Jürgen Kraus und Werner Egger, gewachsen. Im Nu waren die Tische mit den vielen Sachpreisen aufgebaut; die noch laufenden Spiele wurden unterbrochen und der Vereinsvorsitzende des TC Bernhausen, Siegward Hommrighausen, konnte unverzüglich mit der Siegerehrung beginnen. Seine Dankesworte galten in erster Linie den wiederum so zahlreich erschienenen Spielern für ihre Teilnahme, ihrem sportlichen Verhalten, sowie den großartigen Leistungen, die sie über die drei Turniertage geboten haben.
Mit der Einladung auch im nächsten Jahr wieder Gäste im Tennis-club Bernhausen zu sein und den besten Wünschen für die Zukunft fand der 5. Filderstädter Bärencup ein harmonisches Ende.