Turnierbericht
Sehenswertes Seniorentennis konnte der TC Bernhausen den zahlreichen Besuchern beim 4. Filderstädter Bärencups am ersten Septemberwoche anbieten. Zu diesem offenen Tennisturnier für Senioren und Seniorinnen hatten sich 126 aktive Teilnehmer aus Württemberg, Baden, Bayern, Rheinland Pfalz, Hessen und Niedersachsen eingefunden, um in vier Herren-, zwei Damen- und drei Doppelkonkurrenzen die diesjährigen Bärensieger zu ermitteln. Mit diesem neuerlichen Melderekord hat sich der Filderstädter Bärencup wohl endgültig in der Turnierszene des deutschen Seniorentennis etabliert und ist aus dem Terminkalender des DTB und WTB nicht mehr wegzudenken.
Im zahlenmäßig kleinsten, mit vier Regionalligaspielerinnen aber sehr gut besetzten Feld der Damen 40 setzte sich eine ungesetzte Spielerin aus München durch. Reinhild Ferlemann vom MTV 1879 München gab keinen einzigen Satz ab und dominierte auch im Finale deutlich gegen Conny Schwer vom TV Nellingen. In den Halbfinals siegte Conny Schwer gegen Uschi Sauter vom TC Freiburg, während die spätere Turniersiegerin gegen Annemarie Lott vom Vfl Sindelfingen gewann.
Siebzehn Spielerinnen hatten für die Konkurrenz Damen 50+ gemeldet. Bärbel Hartung vom SV Böblingen war hier die dominierende Akteurin; sie gab nie mehr als ein Spiel pro Satz ab und sicherte sich den Turniersieg unangefochten vor Rosa Heller vom SV Mergelstetten. Im Halbfinale standen noch zwei Spielerinnen vom TV Oeffingen; Traudl Hueber unterlag knapp gegen Vizemeistermin Rosa Heller, während Chris Klimmer gegen Bärbel Hartung nicht viel zu bestellen hatte.
In den Herrenkonkurrenzen wurde der Neueinteilung der Alterklassen durch den DTB bereits Rechnung getragen und ein Wettbwerb für Herren 40, Herren 50, Herren 55, sowie Herren 60+ ausgetragen. Trotz der kurzfristigen Absage des an Nummer eins gesetzten Klaus Körner vom TC RW Wiesbaden (DTB 51) waren noch genügend spielstarke Vierziger im Feld, um einen interessanten Wettbewerb zu garantieren. Vorjahressieger Edi Derderian vom TV Oeffingen marschierte zwar unangefochten bis ins Halbfiale, mußte sich dort aber in einem hochklassigen Match gegen Jiri Javorsky von der TSG Backnang geschlagen geben.. In der unteren Tableauhälfte ging es der Nummer zwei Thomas Hübner vom TC Bad Wiessee (Handicap 0 Golfer) kaum besser; im Halbfinale kam das Aus gegen den späteren Turniersieger Karsten Bessmann vom TC Saulheim. Das Finale war zwei Sätze lang heiß umkämpft (6:7, 7:5), ehe sich Karten Bessmann im dritten Satz klar mit 6:1 durchsetzen konnte.
Das Juwel des 4. Filderstädter Bärencups war zweifelsohne der Wettbewerb der Herren50. Vierzehn Spieler mit Plazierungen in der DTB-Rangliste bildeten das Sahnehäubchen eines kompletten 32-Feld. Aber keiner der renommierten Ranglistenspieler drückte dieser Konkurrenz seinen Stempel auf; Caspar J. Strittmatter vom TC Herbolzheim (Baden), ehemaliger Fußballprofi beim FC Zürich (1986) und erst seit 1993 aktiver Tennisspieler war die große Überraschung des Turniers. Das Enspiel ereichte er durch einen Sieg im Tiebreak des 3. Satzes gegen den an eins gesetzten Fritz Löffler vom TC Leonberg. Sein Endspielgegner, Hans Otto Hiestermann vom TC Tübingen benötigte ebenfalls 3 Säze gegen Reinhardt Saalfrank vom TB Erlangen. Was die beiden Finalisten dann vor einer angemessenen Zuschauerkulisse an spielerischem Niveau, dramatischen Ballwechseln und betont fairem Umgang miteinander vorführten war eine echte Werbung für den Tennissport. Nach mehr als 3 Stunden Spielzeit und Spannung pur hieß der glückliche Sieger schließlich Caspar J. Strittmatter.
Auch das Feld der Herren 55 konnte sich sehen lassen. Mit Werner Lesnisse, TEC Waldau, Uli Kälble, SSV Ulm 1846, Egon Dölker, TC Freiburg, um nur einige zu nennen, waren auch hier eine Reihe bekannter Ranglistenspieler diesr Alterklasse am Start. Statistisch gesehen gab es hier die meisten Dreisatz-Spiele. Am Ende hieß der Sieger Uli Zinser vom TEC Waldau, der in einem Tennismarathon sein Halbfinale gegen Josef Langmaier vom TC BW Villingen gewonnen hatte und dann im Finale gegen Klaus Jürgen Lorenz vom TC Trossingen erfolgreich war. Dieser hatte das Finale durch einen Sieg über Charly Laux, TC Biberach erreicht.
Erstmals in der vierjährigen Geschichte des Filderstädter Bärencups wurde die Konkurrenz Herren 60+ ausgetragen, die mit 14 Teilnehmern eine durchaus zufriedenstellende Resonanz gefunden hat. Dr. Helmut Mander vom TCW Dietzenbach (Hessen), der viele Jahre für den TC Bernhausen gespielt hat, war hier der dominierende Spieler. Seine spielerische Überlegenheit mußte sowohl Hellmuth Hirschel vom TC Leonberg im Halbfinale als auch Gerhard Leibrock vom TV Vaihingen/Enz im Finale neidlos anerkennen. Günter Klock, TEC Waldau mußte in seinem Halbfinalspiel gegen Gerhard Leibrock verletzungsbedingt aufgeben.
Wie wohl sich die Turnierspieler beim TC Bernhausen fühlen läßt sich immer an der Beteiligung bei den Doppelwettbewerben ablesen. Nach Anmeldeschluss hatten sich 10 Damendoppel und 17 Herrendoppel in die ausliegenden Listen eingetragen, was den ohnehin dicht gedrängten Zeitplan nicht gerade entlastet hat. Um überhaupt über die Runden zu kommen, wurde das Herrendoppel in zwei Wettbewerbe gesplittet, wobei Doppelpaarungen mit einem Gesamtalter (Summe des Lebensalters der Doppelpartner) über 105 die Konkurrenz Herrendoppel II bildeten. Die zahlreichen Zuschauer konnten eine Reihe hochklassiger Doppelbegegnungen bestaunen. Letztendlich siegten im Damendoppel Hartung / Schulz vor Heller / Rudy, während sich im Herrendoppel I Balke / Hübner vor Huber / Benz behaupteten; der Sieg im Herrendoppel II ging an Lesnisse / Durner vor Löffler / Briem.
Damit standen alle Bärensieger 2000 fest und warteten nur noch auf ihre Ehrung. Ein Kompliment an dieser Stelle an die vielen Zuschauer und dritten Sieger, die bis zur Siegerehrung ausgeharrt hatten, die unmittelbar nach Spielende vom Vereinsvorsitzenden des TC Bernhausen, Siegward Hommrighausen und dem Turnierteam, bestehend aus Hartmut Böttger, Jürgen Kraus, Gerhard Briem, sowie Sportwart Werner Egger vorgenommen wurde. Mögen unsere Hauptpreise im Verhältnis zu der hervorragenden Besetzung und der damit verbundenen spielerischen Klasse auf den ersten Blick vielleicht ein bißchen bescheiden wirken, so wurden wir erneut darin bestätigt, daß nicht die Höhe des Preisgelds die Qualität eines Turniers ausmacht. Vielmehr ist es das Bemühen des Veranstalters im Rahmen seiner Möglichkeiten, den dreitägigen Aufenthalt für alle Teilnehmer so angenehm wie möglich zu gestalten. Die familiäre Turnieratmosphäre und hervorragende Verpflegung werden von den Beteiligten immer wieder als besondere Attribute des Filderstädter Bärencups hervorgehoben.